
Thorsten Rund
Thorsten Rund leitet als Senior Director Key Account & Retail Universal Music in Berlin die verkaufenden Teams B2B in Deutschland und in Österreich, begleitet u.a. eng die Aktivitäten rund um den deutschen Record Store Day und ist langjähriger Dozent an der Popakademie in Mannheim.
Interview
Welche Bedeutung haben Vinyl und Plattenläden in deinem Leben?
Früher stand ein Plattenladen für die bange Frage, ob ich mit meiner Platte kommentarlos durch die Geschmackskontrolle an der Kasse komme. Dann und damit auch sehr wichtiger Ort für die eigene musikalische Sozialisation und dabei Vinyl als einziges Format, mit dem sich langfristig Erinnerungen verknüpfen lassen. Früher auch ein Arbeitsplatz, jetzt ein Partner im Berufsalltag. Und irgendwie auch immer ein Sehnsuchtsort. Sorry für das Pathos.
Welche zusätzlichen Features (neben Schallplatten) sollte deiner Meinung nach jeder gute Plattenladen besitzen?
Mitarbeitende mit gänzlich analogen Empfehlungsfähigkeiten ohne jeden Algorithmus und gerne eine gute Kaffeemaschine.
Worauf freust du dich am meisten bei der Jury-Arbeit zum EMIL_?
Läden entdecken, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Leute treffen und Diskussionen führen. Gerne auch über Musik sprechen. Und letztlich damit den Beitrag von Plattenläden zum Kulturleben würdigen zu können.
Was war der letzte Vinyl-Schatz, den du im Plattenladen gefunden hast?
Das waren tatsächlich drei auf einmal: 1 × das neue Album der Decemberists „As It Ever Was, So It Will Be Again“, „Last Splash“ von den Breeders als Anniversary-Reissue und Marika Hackmanns letzte Platte „Big Sigh“.