Oyémi Noize

Oyèmi Hessou aka Oyèmi Noize ist eine Musikerin, die in den Bereichen Metal, Punk, Grunge, Rock, Indie, Pop aktiv ist. Die Band Jaguwar als auch Solovorhaben zählen zu ihren musikalischen Projekten. Oyèmi Noize hat das Kollektiv Decolonoize Berlin gegründet, das sich dem Empowerment für BIPoC in der alternativen Musikszene zur Aufgabe gemacht hat.

Interview

  • Welche Bedeutung haben Vinyl und Plattenläden in deinem Leben?

    Ich bin eigentlich keine Person, die physische Dinge sammelt. Aber wenn es etwas gibt auf das ich stolz bin, dann auf meine mittlerweile große Plattensammlung. Bereits im späten Teenageralter habe ich angefangen regelmäßig in meinen lokalen Plattenladen zu gehen, um in die neusten Releases reinzuhören und zu stöbern. Plattenläden sind soziale Orte, in denen ich mit anderen Musikliebhaber*innen und Ladenbesitzer*innen über Musik ins Gespräch komme und das hat somit auch einen Communityaspekt für mich.

  • Welche zusätzlichen Features (neben Schallplatten) sollte deiner Meinung nach jeder gute Plattenladen besitzen?

    Eine neue Release, die im Hintergrund spielt und mich dazu veranlasst den oder die Ladeninhaber*in zu fragen: „Cool, wer ist das?“, Schallplattenspieler zum Reinhören, bevor ich eine Platte kaufe, Gig Poster an der Wand und insgesamt einfach eine schöne Einrichtung, die mich zum Verweilen einlädt.

  • Worauf freust du dich am meisten bei der Jury-Arbeit zum EMIL_?

    Am meisten freue ich mich darauf, viele neue Läden kennenzulernen, in die es mich hoffentlich auf der nächsten Tour mal hin verschlägt.

  • Was war der letzte Vinyl-Schatz, den du im Plattenladen gefunden hast?

    Zuletzt habe ich mir das „Romantic“ Album von Mannequin Pussy im Laden gekauft. Eigentlich wollte ich das neue Album, aber das war leider nicht vorrätig. Dafür habe ich die „Romantic“ mitgenommen, die ich bis dahin nicht wirklich gehört habe. Im Laden habe ich festgestellt, dass die echt gut ist!

  • Was macht für dich den Reiz von Vinyl gegenüber digitalen Formaten aus?

    Trotz Digitalzeitalter üben Schallplatten eine ganz eigene Anziehung auf mich aus. Musik in der Hand halten zu können, das Ritual eine Platte aufzulegen sind Dinge, die mich mit der Musik tiefer verbinden. Das passiert nicht beim Streamen eines Albums. Außerdem ist es als Musikerin ein ganz anderes Gefühl dein Werk in Form einer Vinyl in den Händen zu halten. Einer meiner schönsten Momente war, das Debutalbum meiner Band in meinem Stamm-Plattenladen zu finden und dann vom Ladenbesitzer gefragt zu werden, ob ich sie signieren kann.