Claudia Roth
Claudia Roth ist seit Dezember 2021 Staatsministerin für Kultur und Medien. Sie ist Mitglied des Deutschen Bundestages und war von 2013 bis 2021 dessen Vizepräsidentin. Bevor sie von 1989 bis 1998 Mitglied des Europäischen Parlaments war, arbeitete sie als Managerin der Band Ton Steine Scherben.
Interview
Was ist der größter Vinyl-Schatz in deiner Sammlung?
„Light My Fire“ von den Doors liegt mir besonders am Herzen – weil das die erste Platte war, die ich mir selbst gekauft habe. Wichtig sind mir auch die Platten, die ich von meinen Eltern übernommen habe, z.B. „Ganz Paris träumt von der Liebe“ von Caterina Valente aus den 50er-Jahren.
Welches persönliche Lieblings-Album hast du in einem Plattenladen entdeckt?
„The Secret Life of Plants“. Stevie Wonder hat sich auf dieser wunderbaren Platte schon vor vielen Jahren mit der Welt der Pflanzen und damit auch der ökologischen Frage beschäftigt.
Wo würdest du einen Plattenladen eröffnen?
Plattenläden müssen da sein, wo viele Menschen sind: in den Stadtzentren und Fußgängerzonen. Genau dort würde ich auch meinen Plattenladen eröffnen, z.B. in der Maximilianstraße in meiner Heimatstadt Augsburg.
Warum sollten Menschen in Plattenläden gehen?
Weil gut sortierte Plattenläden höchsten Musikgenuss bieten und durch individuelle Beratung wahnsinnige Perspektiven eröffnen.
Was ist das skurrilste / lustigste / außergewöhnlichste, das dir einmal im Plattenladen passiert ist?
Eine meiner ersten Reisen als Kulturstaatsministerin ging nach Stuttgart. Dort habe ich nicht nur die Oper und ein Museum besucht, sondern auch einen Plattenladen. Da drinnen haben sie die Welt nicht mehr verstanden, als der ganze Laden plötzlich voll war mit Kameras und Journalist*innen. Für mich hat sich da ein Kreis geschlossen. Denn ich hatte das Gefühl, ich gehe jetzt mit meiner ganzen Geschichte, die viel mit Schallplatten und Musik zu tun hat, in einen Plattenladen und zeige damit auch meine Anerkennung genau für solche Orte.