Christiane Falk

Christiane Falk arbeitet seit 1997 als Moderatorin und Redakteurin bei Radiosendern der ARD. Nach dem SWR und dem WDR ist sie seit 2017 im Tagesprogramm von radioeins zu hören und moderiert immer Montags von 21-23 Uhr die Autorensendung „Laut und Kantig“, die sich Gitarrenmusik widmet.

Interview

  • Welches persönliche Lieblings-Album hast du in einem Plattenladen entdeckt?

    Als „Music For The Masses“ von Depeche Mode raus kam, war ich 11 und das Vinyl stand in der Schallplattenabteilung unseres Kaufhauses in Baden-Baden. Dort hielt ich mich oft auf, schon Jahre vorher schlich ich um die Platte von Die Ärzte rum, die den Sticker „Ab 18“ drauf stehen hatte und träumte davon, an die Kasse zu gehen und zu zahlen, weil der Verkäufer mir einfach nicht ansehen würde, dass ich noch gar nicht volljährig war. Es blieb bei dem Tagtraum. Bei Depeche Mode war der Plan, mir das Album von meinen Großeltern zu Weihnachten schenken zu lassen. Es lag dann auch tatsächlich unter dem Weihnachtsbaum – eine Ausgabe mit blauem Vinyl, die ich zu den meistgehörten und schönsten Platten meiner Sammlung zählen würde.

  • Geschätzte Anzahl der Vinyls, die du in deinem Plattenschrank hast?

    Ein Zimmer der Wohnung ist voll mit sehr vielen CDs und auch nicht grade wenig Vinyl. Die Wände sind nicht mehr zu sehen.

  • Wo würdest du einen Plattenladen eröffnen?

    Ich denke, meine Sendung „Laut & Kantig“ auf radioeins ist eine Art Plattenladen, der jeden Montag von 21-23 Uhr geöffnet hat. Von daher: Egal wo, Hauptsache, man kann da neben Bekanntem auch Neues entdecken.

  • Warum sollten Menschen in Plattenläden gehen?

    Weil es Spaß macht, zu stöbern. Weil es schön ist, eine Platte aus dem Sleeve zu ziehen und dann beim Hören am Tresen die Texte zu lesen. Ich gehe zwar manchmal auch hin und weiß genau, was ich kaufen werde. Aber das Rumstöbern, aus Interesse mal in Unbekanntes reinzuhören und dann bestenfalls überzeugt zu sein und die Platte mitzunehmen, ist was anderes als bei ’nem Streamingdienst weiterzuklicken oder einen Track als Favorit anzuklicken.

  • Was ist das skurrilste / lustigste / außergewöhnlichste, das dir einmal im Plattenladen passiert ist?

    In meiner Studentenzeit in Freiburg sah ich einen 2nd Hand Plattenladen namens „Rock Hard & Heavy“, ging rein, kaufte zwei CDs und kam bald darauf wieder. Der Besitzer fragte mich nach einem weiteren Plausch, ob ich mir vorstellen könne, dort zu arbeiten. Schon kurz drauf überließ er mir den Laden, ich hörte mich beim Warten auf Kunden durch vieles, was ich noch nicht kannte und fühlte, dass dieses Musikstudium für mich wesentlich mehr Sinn machte als der nächste Kurs in Germanistik, Englisch oder Volkskunde. Rückblickend kann ich sagen, dass mir der Job mehr für den späteren Beruf geholfen hat als ein Großteil des regulären Studiums.